18. November 2020

Chaos im Kopf Podcast - Entspannen

Wie Drahtseile gespannte Nerven.

Betroffene von FASD (Fetalen Alkohol-Spektrum-Störungen) und deren Angehörige kennen das.

In dieser 5. Episode stelle ich eine sehr wirksame Methode vor:

Die Progressive Muskelentspannung

Entspannen

Als ich zur Schule ging, das ist eine ganze Weile her, wurde ich von meiner Englisch-Lehrerin aufgefordert einen englischen Text vorzulesen.

Ich weiß nicht mehr, ob es meine Englisch-Lehrerin bis zum Ende ausgehalten hat. Irgendwann schoss es aus ihr hervor: „Du solltest einen Telefondienst für Leute mit Schlafstörungen aufmachen.“

Wahrscheinlich habe ich mitgelacht und das Peinliche runtergeschluckt. Wer will schon langsam und langweilig sein.

Ich habe keinen Groll gegen Dale Commander, so hieß sie. Aber mir fällt immer wieder diese Szene ein, wenn es um Entspannung geht. Möglicherweise stimmte ihre Einschätzung, dass ich mich als Entspannungsspezialist eigne.

Ich habe viele Entspannungstechniken kennengelernt: Autogenes Training, Atemtechniken, Meditation.

Um nachhaltig Spannung und Stress abzubauen, halte ich die Progressive Muskelentspannung für eine der besten Methoden.

Falls dir das alles nichts sagt, habe ich in der Podcastepisode ein kleines Beispiel, wie diese Methode funktioniert.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Der 1888 geborene US-amerikanische Arzt Edmund Jacobson hat diese Methode nach jahrzehntelanger Forschung entwickelt. Er hatte festgestellt, dass eine übermäßige Muskelanspannung im Zusammenhang mit vielen Erkrankungen steht.

Wir haben in unserem Körper keinen Mechanismus, der es uns erlaubt, willkürlich zu entspannen. Wenn jemand sagt „entspann dich“ ist das sinnlos.

Edmund Jacobson hat herausgefunden, dass das sehr wohl über den Umweg funktioniert, zuerst die Muskeln anzuspannen und dann loszulassen.

Gleichzeitig wird noch ein weiterer Vorteil mitgeliefert. Wenn man die Körperempfindungen der Reihe nach in jedem Körperteil durchgeht, wird auch die Körperwahrnehmung geschult.

Ich würde behaupten, dass bei regelmäßigem Üben, sogar – im wahrsten Sinne des Wortes – das Selbst-Bewusstsein gestärkt wird.

Das sind alles Effekte, die Familien mit FASD helfen können, den Eltern und Betreuern, als auch den Betroffenen.

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